Fordere ich ChatGPT3 auf, sich selbst vorzustellen, dann bekomme ich von ihm folgende Antwort: "Ich bin ein künstlicher Intelligenz-Assistent, der von OpenAI entwickelt wurde. Ich bin in der Lage, Fragen zu beantworten und Informationen zu liefern, indem ich auf eine riesige Menge an Textdaten zugreife, die mir bei der Ausbildung zur Verfügung gestellt wurden. Ich kann auch in verschiedenen Sprachen kommunizieren, darunter auch Deutsch. Ich bin hier, um zu helfen und Fragen zu beantworten. Gibt es etwas, das ich für dich tun kann?" In Gedichtform kann er sich auch vorstellen: "Ich bin ein künstlicher Assistent Doch kein roboterhaftes Existent Ich bin hier, um zu lernen und zu lehren Und dir mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Ich bin geschaffen, um zu dienen Und dir zu helfen, deine Ziele zu erreichen Gib mir einfach eine Frage, die du hast Ich werde mein Bestes tun, um sie zu beantworten schnell und schnell." Frage ich ihn nach der Dauer seiner Ausbildung, so erhalte ich folgende Antwort: "Ich bin ein großes Sprachmodell, das von OpenAI entwickelt wurde. Um mich auszubilden, wurde mir eine riesige Menge an Textdaten zur Verfügung gestellt, aus denen ich lernen konnte. Diese Daten stammen aus verschiedenen Quellen und umfassen Dokumente, Artikel, Bücher und vieles mehr. Die Ausbildung eines großen Sprachmodells wie mir kann je nach Größe und Komplexität des Modells einige Zeit in Anspruch nehmen. In meinem Fall wurde ich auf einer sogenannten "Transformer"-Architektur ausgebildet, die es mir ermöglicht, menschenähnliche Antworten auf Fragen zu liefern und Informationen zu liefern. Ich hoffe, dass ich meine Ausbildung nutzen kann, um dir zu helfen und deine Fragen zu beantworten." Viele Kolleg*innen haben in den letzten Wochen die Arbeit mit ChatGPT3 von Openai gewürdigt. Und tatsächlich dürften dabei viele Prüfungsformate und die Sinnhaftigkeit von schriftlichen Hausarbeiten allgemein in Frage gestellt werden. Folgende Erörterung zum Thema "Kein Mensch muss müssen" wurde in "Zusammenarbeit" mit dem Chat von mir letzthin erstellt, die Resultate dürfen sich im Sinne einer Ideensammlung durchaus sehen lassen. Die Schreibdidaktik sollte dieses Phänomen unbedingt berücksichtigen, der kritisch-reflektierte Einsatz von ChatGPT3 im Deutschunterricht sollte hier aber immer an oberster Stelle stehen. 1) vondat csmfr (ich) Wie verstehst du den Satz: "Kein Mensch muss müssen."? Antwort der KI: Ich verstehe den Satz "Kein Mensch muss müssen" als Aussage darüber, dass es nicht notwendig ist, dass irgendeine Person etwas tun muss, das sie nicht möchte oder nicht in der Lage ist zu tun. Es gibt keine Notwendigkeit für irgendeine Person, irgendetwas tun zu müssen. Stattdessen sollten Menschen frei sein, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und ihr Leben so zu gestalten, wie sie es für am besten halten. vondat csmfr Gibt es Situationen, in denen ein Mensch Verpflichtungen hat? Ja, es gibt viele Situationen, in denen ein Mensch Verpflichtungen hat. Zum Beispiel haben Menschen häufig familiäre, berufliche oder gesetzliche Verpflichtungen, die sie erfüllen müssen. Familiäre Verpflichtungen können beispielsweise die Verantwortung für die Pflege von Familienmitgliedern oder das Unterstützen von Familienmitgliedern beinhalten. Berufliche Verpflichtungen beinhalten in der Regel die Erfüllung von Arbeitsaufgaben und das Einhalten von Arbeitsvereinbarungen und -regeln. Gesetzliche Verpflichtungen beziehen sich auf die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften, die für alle Bürger gelten. Es ist wichtig zu beachten, dass Verpflichtungen nicht immer unangenehm oder belastend sind. Manche Menschen empfinden Verpflichtungen als positiv, da sie ihnen ein Gefühl von Zweck und Bedeutung verleihen und ihnen helfen, sich verbunden und verantwortungsbewusst zu fühlen. Andere Menschen empfinden Verpflichtungen jedoch als belastend und möchten möglicherweise weniger Verpflichtungen haben. Letztendlich hängt es davon ab, wie gut eine Person in der Lage ist, ihre Verpflichtungen zu erfüllen und wie sehr sie sich von ihnen gestresst fühlt. vondat csmfr Kannst du konkrete Beispiele nennen? Ja, hier sind einige konkrete Beispiele für Verpflichtungen: Familiäre Verpflichtungen: Eine Person könnte verpflichtet sein, sich um ein krankes Familienmitglied zu kümmern oder regelmäßig Kontakt mit Verwandten aufrechtzuerhalten. Berufliche Verpflichtungen: Eine Person könnte verpflichtet sein, bestimmte Aufgaben im Rahmen ihres Jobs zu erfüllen oder an Meetings teilzunehmen. Sie könnte auch verpflichtet sein, bestimmte Regeln und Vorschriften in ihrem Arbeitsumfeld zu befolgen. Gesetzliche Verpflichtungen: Eine Person könnte verpflichtet sein, Steuern zu zahlen, sich an Verkehrsregeln zu halten oder eine gültige Fahrerlaubnis zu besitzen. Andere Verpflichtungen: Eine Person könnte auch verpflichtet sein, einem Verein oder einer Organisation beizutreten oder sich an bestimmte Regeln und Vorschriften innerhalb einer Gemeinschaft zu halten, zum Beispiel in einer Wohnanlage oder einem Wohnheim. vondat csmfr Und worin ist der Mensch frei? Der Mensch ist in vielerlei Hinsicht frei, insbesondere in dem Sinne, dass er selbst entscheiden kann, wie er sein Leben lebt und welche Ziele er verfolgt. Er ist frei, seine Meinung zu äußern und zu glauben, was er möchte, solange er die Rechte anderer Menschen respektiert. Er ist auch frei, seinen eigenen Weg zu wählen, indem er verschiedene Karrieren, Hobbys und Freizeitaktivitäten verfolgt. Natürlich gibt es auch Grenzen für die Freiheit des Menschen. Zum Beispiel muss er sich an bestimmte Gesetze und Regeln halten und darf nicht die Rechte anderer Menschen verletzen. Es gibt auch gewisse Einschränkungen, die aufgrund von Faktoren wie Alter, Gesundheit, finanziellen Mitteln oder geographischen Lage bestehen können. Trotzdem bleibt der Mensch in vielerlei Hinsicht frei, seine eigenen Entscheidungen zu treffen und sein Leben nach seinen Wünschen und Vorlieben zu gestalten. vondat csmfr Ist er in der Schule frei? Während der Schulzeit haben Schüler zwar ein gewisses Maß an Freiheit, aber auch bestimmte Verpflichtungen und Regeln, an die sie sich halten müssen. Zum Beispiel müssen sie sich an festgelegte Lehrpläne und -ziele halten und bestimmte Aufgaben und Tests absolvieren. Sie müssen auch bestimmte Verhaltensregeln einhalten und sich respektvoll gegenüber Lehrern und anderen Schülern verhalten. Trotzdem gibt es auch viele Möglichkeiten für Schüler, ihre Freiheit auszuleben und ihre eigenen Interessen und Ziele zu verfolgen. Sie können beispielsweise an Extracurricular-Aktivitäten teilnehmen oder sich für bestimmte Schulprojekte engagieren. Sie haben auch die Freiheit, ihre Meinung zu äußern und ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, solange sie sich an die Regeln und Vorschriften der Schule halten. vondat csmfr Und ist er im öffentlichen Raum frei? Im öffentlichen Raum gibt es in der Regel auch bestimmte Regeln und Gesetze, an die sich Menschen halten müssen, um die Rechte und Freiheiten anderer Menschen zu respektieren. Zum Beispiel dürfen sie keine illegalen Handlungen begehen oder andere Menschen gewaltsam angreifen. Sie müssen auch bestimmte Verhaltensregeln beachten, wie zum Beispiel Rauchverbot oder Lärmschutz. Trotzdem gibt es im öffentlichen Raum auch viele Möglichkeiten für Menschen, ihre Freiheit auszuleben. Sie können sich frei bewegen und ihre Meinung äußern, solange sie dies auf eine respektvolle und friedliche Weise tun. Sie können auch an Demonstrationen und anderen Formen des öffentlichen Engagements teilnehmen, um ihre Meinung zu zeigen oder Veränderungen herbeizuführen. vondat csmfr Danke. Welche Verpflichtungen hat der Mensch in einer Beziehung? In einer Beziehung gibt es in der Regel eine Reihe von Verpflichtungen, die von beiden Partnern erwartet werden. Diese Verpflichtungen können sich auf verschiedene Aspekte der Beziehung beziehen und können je nach den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der Partner variieren. Einige allgemeine Verpflichtungen, die in einer Beziehung bestehen können, sind: Treue und Loyalität: Beide Partner sollten sich dazu verpflichten, ihre Beziehung zu respektieren und die Treue und Loyalität dem anderen gegenüber zu wahren. Kommunikation: Beide Partner sollten sich dazu verpflichten, offen und ehrlich miteinander zu kommunizieren und sich gegenseitig zuzuhören. Unterstützung: Beide Partner sollten sich dazu verpflichten, sich gegenseitig zu unterstützen und sich füreinander einzusetzen. Kompromisse: Beide Partner sollten sich dazu verpflichten, Kompromisse einzugehen und sich aufeinander einzustellen, um die Beziehung gesund und ausgewogen zu halten. Es ist wichtig zu beachten, dass die Verpflichtungen in einer Beziehung immer zwischen den beiden Partnern vereinbart werden sollten und dass es keine allgemeingültige Liste von Verpflichtungen gibt, die für alle Beziehungen gelten. Die Verpflichtungen in einer Beziehung sollten immer auf den Bedürfnissen und Wünschen der beiden Partner basieren und sollten immer offen und ehrlich besprochen werden. Ein Auszug aus einem Gespräch mit https://chat.openai.com/chat 2) Auch der folgende unkommentierte Beitrag dürfte für Lehrpersonen spannend zu verfolgen sein: 3) Schliesslich habe ich ihn gebeten, die Vorzüge des öffentlich-rechtlichen Fernsehens gegenüber den Privatsendern darzulegen, dies in Form einer Ode: "Hoch lebe das staatliche Fernsehen, das uns jeden Tag mit Bildung und Unterhaltung versorgt! Es bietet uns ein vielfältiges Programm, das für jeden Geschmack und jedes Interesse etwas bereithält. Ob Nachrichten, Dokumentationen, Filme oder Shows - das staatliche Fernsehen ist immer auf dem neuesten Stand und informiert uns verlässlich. Es fördert die Meinungsvielfalt und stellt sicher, dass alle Stimmen gehört werden. Dank seiner Finanzierung durch Rundfunkgebühren ist es unabhängig und frei von kommerziellen Interessen. So bleibt es stets eine wertvolle Quelle für Wissen und Unterhaltung und ein wichtiger Bestandteil unseres demokratischen Miteinanders." und einer Glosse: "Im privaten Fernsehen geht es nur noch um eines: den schnellen Euro. Egal ob sinnlose Doku-Soaps, endlose Quizshows oder unterhaltsame Trash-Formate - alles dient nur dazu, die Zuschauer mit Werbung zu bombardieren und so viel Geld wie möglich zu verdienen. Inhaltliche Qualität, intellektuelle Anspruchsvollheit und journalistische Integrität sind längst passé. Stattdessen herrschen oberflächliche Unterhaltung und billiger Sensationsjournalismus vor. Doch keine Sorge, liebe Zuschauer: Es wird immer noch genügend Trash-TV geben, um euch vom wirklich Wichtigen abzulenken."
0 Comments
Von Anina Schaller, Klasse 4d1
Der wohl aussergewöhnlichste Matura-Sommer in der Geschichte Freiburgs geht bald zu Ende - und wird so schnell nicht in Vergessenheit geraten. Ein Essay über meine letzten Monate als Gymnasiastin, geprägt von Fernunterricht, Prüfungsabsagen und grosser Verwirrung. Ich werde die Stimmung am Kollegium in diesen frischen Märztagen wohl nie mehr vergessen. Einige Schüler klatschten sich ab und freuten sich auf die Corona-Zwangsferien, andere wirkten verunsichert. Aber eines war es für alle: neu. Auch ich war etwas irritiert. Ist das wirklich nötig? Wie soll denn dieser «Fernunterricht» überhaupt funktionieren? Viele Fragen stellten sich mir sofort, welche mir aber niemand beantworten konnte. Denn die Corona-Krise bot für niemanden Antworten, sie liess uns alle vorerst ratlos. Aufstehen, Schulsachen hervornehmen, ans Pult sitzen, Laptop aufstarten; so sahen die letzten Schulwochen meiner Collège-Karriere aus. Es wurde die selbe Arbeitsdisziplin von uns verlangt, wie wir sie vom normalen Schulalltag gewohnt waren. Wir mussten trotz einer komplett ungewohnten Situation am Ball bleiben und stets versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Zusammen am Mittag in der Bibliothek für eine Prüfung lernen, gab es nicht mehr, Besprechungen waren nur noch auf digitalem Wege möglich. War eine Aufgabe im Mathematik-Dossier unlösbar, konnte man nicht einfach schnell am nächsten Tag in der Lektion fragen. Hatte man einen Auftrag nicht richtig verstanden, konnte man nicht einfach die Hand heben und eine rasche Erklärung vom Lehrer einholen. Anfänglich hatte ich grosse Mühe, die Situation zu akzeptieren und mich ihr voll zu fügen. Schnell wurde mir aber bewusst, dass es unzählige andere viel schlimmer traf als mich und mit den Wochen, die verstrichen, wurde das «Homeoffice» zur Gewohnheit. Durch die technischen Mittel, auf welche wir zurückgreifen konnten, war das Absolvieren von Aufträgen und Projekten erstaunlich einfach und eine ansehnliche Weiterführung des Unterrichts war tatsächlich möglich. Trotz diesen Mitteln sind mehrere Monate Fernunterricht ermüdend und ich wünschte mir das (sonst oft verfluchte) Klassenzimmer zurück. Mir haben das gemeinsame Austauschen mit den Kollegen am Mittag, den direkten Kontakt mit den Lehrern bei Fragen und Problemen und die «Schulatmosphäre» sehr gefehlt. Als mich die Nachricht der Schliessung der Freiburger Schulen Mitte März erreichte, habe ich mir nicht im geringsten vorstellen können, was noch alles auf uns zukommen wird. Ich war überzeugt, im Mai wieder auf dem Collège-Platz mit meinen Klassenkameraden zu Mittag zu essen und der Gedanke, dass die Maturaprüfungen abgesagt werden könnten, fand sich nicht einmal in meinen wildesten Phantasien. Aber mit immer weiter ansteigenden Ansteckungszahlen und unzähligen Schutzkonzepten wurde mir irgendwann bewusst, dass es durchaus möglich sein könnte, dass 2020 tatsächlich keine Maturaprüfungen im Kanton Freiburg stattfinden werden. Und seit das Stichwort «Absage» das erste Mal fiel, wurden auch die ersten Petitionen eingeleitet und die Diskussionen erhitzten sich. Viele machten sich stark und versuchten auf verschiedene Wege für eine faire Lösung zu sorgen. Leider ging es aber dann lange, bis wir Gewissheit hatten, was nun mit unserer Matura passiert. Bekommen wir sie überhaupt? Müssen wir alle noch ein Jahr zur Schule? Oh Gott! Horrorszenarien füllten wochenlang die Klassenchats der Gymnasiasten und Gymnasiastinnen. Trotzdem war allen bewusst: Falls die Prüfungen wirklich stattfinden würden, müssten wir jetzt eigentlich anfangen den Stoff zu repetieren, oder? Aber lernen Sie mal ein 20-seitiges Theoriedossier über die Integralrechnung auswendig, wenn auch nur eine hauchdünne Chance besteht, dass dieses Wissen an keiner Abschlussprüfung von Ihnen verlangt wird! Die Ungewissheit belastete mich zunehmend und dazu kam, dass sich langsam auch private Pläne in Luft aufzulösen schienen. Mein bereits gebuchter Sprachaufenthalt im September verwandelte sich in ein Ding der Unmöglichkeit. Panik bei allen, die auf ein Selbstfindungsjahr in Australien gehofft hatten. Die Fristen für viele Universitäten und Hochschulen waren abgelaufen und die Praktikumsstellen wurden knapper. Und dann ein weiterer Schock: Absage des Valete, des Festivalsommers und der Diplomfeier in grossem Stil. Was nun? Wahrscheinlich jeder hat sich im Verlauf seiner Collègekarriere einmal vorgestellt, wie er an einem sonnigen Junitag über ein kleines Treppchen auf ein Podium steigt und sein offizielles Matura-Diplom entgegennimmt. Schon vor Monaten stellte ich erste Recherchen zum perfekten Abschlussballkleid an – alles vergebens. Am 4. Mai dann der offizielle Entscheid: Keine Maturaprüfungen. Im ersten Moment verspürte ich natürlich Freude und Erleichterung; nach all diesem Hin und Her endlich die Entscheidung. Party-Symbole und klirrende Biergläser stiegen auf den ersten Platz der am häufigsten verwendeten Emojis von Gymnasiaste. Auch ich schloss mich den anderen an und fühlte, wie eine Last von meinen Schultern fiel. Aber auf einmal realisierte ich, dass das Collège ja nun vom einen auf den anderen Moment einfach fertig ist. Kein Präsenzunterricht mehr. Sommerferien. Was fängt man mit dieser Information an, wenn man sich eigentlich auf eine stressige Prüfungsphase vorbereitet hat? Plötzlich realisiert man, dass man die letzten Schulwochen mit seinen Klassenmitgliedern gar nicht richtig genossen hat. Die Verabschiedungen der Lehrer fanden alle auf Zoom statt und glauben Sie mir, es ist nicht das Gleiche. Klar, ein immenser Stressfaktor fällt einfach so von einem ab. Wer hat schon nicht auf den Moment gewartet, in dem er das Formelbuch in einer Kiste in der hintersten Ecke des Kellers verschwinden lassen kann? Dennoch wurde mir auf einmal bewusst, dass die nächsten grossen Prüfungen erst in unserer weiterführenden Ausbildungen sein werden und uns die Erfahrungen der Maturaprüfungen dort vielleicht geholfen hätten. Alles in allem zusammengefasst, hätte ich mir persönlich einfach einen ganz normalen Abschluss gewünscht, frei von all dem Hin und Her und mit tollen letzten Schulwochen mit der Klasse. Mit einem Abschlussball, von welchem man noch in 20 Jahren sprechen würde und einer Diplomfeier, bei der ich von der Bühne aus in die stolzen Gesichter meiner Eltern hätte schauen können. Reflektiere ich jetzt die ziemlich aufreibenden vergangenen Monate, merke ich, dass sich in meinem Denken in gewisser Hinsicht etwas geändert hat. Wir haben gelernt, extrem schnell umzudenken und uns anzupassen. Wir haben versucht das Positive an der Quarantäne zu sehen, die Zeit mit der Familie genossen oder ein neues Hobby entdeckt. Wir haben festgestellt, dass sich im Leben nicht alles planen lässt, es aber immer irgendeine Lösung gibt. Mit diesem Wissen haben wir alle ein grosses Stück an Lebenserfahrung gewonnen, was uns in unserer Zukunft nützlich werden könnte, auch wenn wir für immer die «Corona-Maturanden» bleiben werden. "Die Guten ins Kröpfchen, die Schlechten ins Töpfchen", oder war es umgekehrt?
Folgende Errungenschaften des Fernunterrichts werde ich aller Voraussicht nach in meinen "analogen" Deutschunterricht im Herbst integrieren. 1) Interessierten Schüler*innen Zoom-Konferenzen am Abend vor den Prüfungen anbieten. 2) (Wenige) Korrekturen und Kommentare per Screencast erstellen; diese auch von SuS im Rahmen der Schreibwerkstatt machen lassen. 3) Der Bildschirm ermüdet mich wirklich, also Prüfungen/Schreibhefte weiterhin auf Papier korrigieren (!), evtl. einscannen und online ablegen? 4) Komplexe Arbeitsaufträge (bei Projekten) per Screencast geben. 5) Als Klassenlehrer: (Prüfungs-)Termine im Kalender eintragen (wenn alle SuS den Zugang dazu haben). 6) Geduld haben und nicht auf jedes neue "Tool" aufspringen. 7) Lesezeichenleiste aktualisieren. 8) Den Text vorher auf Word schreiben, bevor ich ihn auf eine Internetseite oder Online-Anwendung stelle. 9) An den bisherigen (digitalen) Projekten festhalten. 10) Den Bildschirm/das Handy vermehrt "weglegen" und "zuklappen". PS: Deutschlehrpersonen (Erstsprache), welche sinnvolle Erfahrungen mit OneNote, Microsoft Teams etc. haben, können sich gerne bei mir melden. Ich wäre stark an diesen Erfahrungen interessiert. Heute habe ich als Klassenlehrer meine Matura-Klasse per Zoom-Konferenz zwecks Austausch über die erste Woche Fernunterricht getroffen.
PS: Zoom eignet sich eher für kurze Einstiegsphasen und Phasen der Ergebnissicherung von maximal 30 Minuten. Mit dem Programm würde ich keine Deutschlektion führen wollen, sondern die Klasse eher in Gruppen über Jitsii arbeiten lassen. Vor allem wenn bedacht wird, dass die Lernenden am Tag mehrere Zoom-Konferenzen haben könnten und die Zeit auch zum Arbeiten brauchen. 1) Wenn keine gemeinsame Lernplattform vorhanden ist: lesen, überprüfen und layouten des erstellen Wochenplans.
2) Der Klasse zum Wochenstart mittels Screencast einen kleinen Überblick über die kommende Woche geben, inkl. Tipps, nach einem Tagesplan (in Blöcken) zu arbeiten, das Handy auch mal abzuschalten, an die frische Luft zu gehen etc. 3) Das eigene Handy auch mal abschalten! 4) An einem Tag die Lernenden daran erinnern, dass sie im Klassenchat ein Foto/Video hochladen sollten, damit sie den sozialen Bezug zueinander nicht verlieren. 5) Einmal in der Woche eine kurze Zoom-Konferenz abhalten, um nach Befinden/ Lerneffekt/ Sorgen zu fragen. 6) Ruhe und keine Panik ausstrahlen. 7) Die Projektwoche eine Projektwoche sein lassen. 8) Die Absenzen im System eintragen (-: 9) Die Kolleg*innen anhalten, NICHT über Mail mit der Klasse zu kommunizieren, sondern über ein gemeinsames Dokument (siehe unten). 10) Die Klasse zu Geduld und Ruhe mahnen. 11) |
AutorArchive
Dezember 2022
Kategorien
Alle
Schul-Blogs- Ein Kollege am csmfr
- Berufsschullehrer sein - Herr Rau (toll!) - Jakobs Blog - Blog-Liste von Herr Rau Andere Blogs- Baustelle-Blog
- Die News auf mggt.ch - Mein Kultur-Blog in den Freiburger Nachrichten - Philip Kesslers Fotoblog - Mama-Blog des Tagesanzeigers - Das Magazin - Blogs der NZZ - Mediaculture online - Ein Musikblog - Top-Blogs der Schweiz - Ein Blogverzeichnis - 13 Tipps für einen guten Blog Abonnieren Sie den Blog!
|