Ausser Fussball-Übertragungen und einigen wenigen Sendungen und Dokumentationen, die es nicht zu verpassen gilt, ist das Fernsehen mittlerweile leider zu einer reinen „Zapp-Kiste“ verkommen. Dass in dieser dem Zuschauer bisweilen bizarre und groteske Realitätsbilder vermittelt werden, lässt sich durch Reality-Soaps wie „Die Auswanderer“, „X-Diaries“, „Mieten, kaufen, wohnen“, „Berlin, Tag und Nacht“ etc. zur Genüge beweisen.
Dass neben Bildern von seltsamen Zeitgenossen nun auch solche von Pädagogen vermittelt werden, mutet komisch an und eröffnet einem völlig neue Blicke auf meinen Beruf. So gesehen in „Der Lehrer“ (SF2, 18.35 Uhr): Dort gibt es tatsächlich einen Schüler, der seine Lehrer und Erzieher mit „***“ betitelt und sie mit Farbbeuteln bewirft, seine Mitschüler mit Eisenstangen vermöbelt und auch sonst kein Kind von Traurigkeit ist; und, aufgrund von diesen nicht gerade leichten Delikten (wenn wundert es) von der Schule fliegen soll. Nun tritt der Super-Lehrer auf die Bühne, erwischt den Delinquenten nebenbei beim Beklauen eines Betrunkenen, packt den Fehlbaren am Kragen, betitelt ihn ebenfalls als „kleinen ****“, spricht mit ihm anschliessend eine Minute über seinen Vater und, man höre und staune: Alles wird gut. Vergessen sind die blutigen Nasen, verschmierten Jacken und unschmeichelhaften Worte gegenüber den Erwachsenen. Zu Recht darf diese Serie nicht von Jugendlichen unter 12 Jahren gesehen werden, da diese durch den Konsum eines solchen Gleichaltrigen in ihrer Entwicklung beeinträchtigt werden könnten. Aber auch die Jugendlichen ab 12 Jahren sollten diesem Schüler nicht nacheifern und ich meinerseits kann nur hoffen, dass ich eines Tages ebenfalls so ein Lehrer werden werde und alle kleinen (nicht pünktlich abgegebene Schreibhefte), grösseren (3 mal nicht pünktlich abgegebene Schreibhefte) und ganz grossen Probleme (5 mal nicht abgegbene und unkorrigierte Schreibhefte) in maximal 2 Minuten zu lösen vermag.
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Ein mögliches Bekenntnis zum Lehrer-Dasein Nr. 3: Sie können vor einem grossen Publikum Ihre Meinung vertreten. 1. Vergessenes Material (ebenso Hausaufgaben) 1. Der Drucker hat gebrannt.
2. Die Blätter sind im Fach/Spint der Kollegin eingeschlossen. |
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Dezember 2022
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