PS: Der Screencast kann ganz einfach mit dem QuickTime-Player aufgenommen werden: Unter "Ablage", "Neue Bildschirmaufnahme" drücken.
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1. Als Lehrperson ist man nicht ständig unter Strom und muss nicht permanent aufs Handy schauen, die Mails abrufen, die Aufträge mündlich per Screencast erteilen und schauen, ob denn nun digital alles funktioniert. Schlicht: So viele Stunden am Tag am Bildschirm zu verbringen, macht wirklich müde! Der Plan mit meinen Präsenzzeiten am PC , welchen die Schüler*innen bekommen haben, ist da wirklich hilfreich.
2. Die Technik hat Ihre Tücken, so dauert vieles wie die Auftragserteilung und die Korrektur durch Screencasts länger, viele Plattformen stürzen ab und man muss sich in Disziplin üben, wenn man nicht von 6 Uhr morgens bis 24 Uhr abends arbeiten möchte. Die Eigendisziplin scheint mir hier etwas abzugehen. Schliesslich haben ja die Kinder auch ihr Recht auf den Vater. 3. Doch, der zwischenmenschliche Kontakt (Gespräche, Interaktion, Studienreise etc.) mit meinen Klassen fehlt mir, auch wenn sich durch WhatsApp, die Screencasts und die Telefonkonferenzen andere Formen von "Nähe" einstellen können. 4. Im Netz kursierende Hinweise zu (interdisziplinären) Projektarbeiten sind hilfreich und eine weitere Möglichkeit des Fernunterrichts. Meine Maturaklassen sollte ich aber auf die Abschlussprüfungen vorbereiten, falls diese denn im traditionellen Rahmen stattfinden. Diese vorgeschlagenen Projekte sind so nur punktuell einsetzbar. 5. Einige Unternehmen werden sich in der aktuellen Situation die Hände reiben: Was vor einem Monat (vor allem auf der obligatorischen Schule) in Sachen Datenschutz noch unmöglich war, wurde ab Montag zu einem Freipass für Daten-Kraken. 6. Digital unterrichten ist gut und bietet viele Möglichkeiten (SAMR-Modell), wird aber den "analogen" Unterricht (glücklicherweise!) nicht ersetzen. 7... Die Zusammenarbeit mit den Eltern beschränkt sich auf dem Gymnasium oftmals darin, wenn es darum geht, über Absenzen, ungenügende Noten und persönliche Probleme zu sprechen. Schön ist es, wenn man für den aktuellen Einsatz von einigen Eltern Mails der Dankbarkeit und von Schüler*innen Posts erhält, welche einen bestärken, dass man den richtigen (und schönsten!) Beruf gewählt hat.
Die "Simulation" der mündlichen Maturaprüfung (hier zu "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny") lässt sich mit Whereby ("gratis" bis zu 4 Personen) ebenfalls durchführen: Während man mit der Kamera eine Vorbereitung "überwacht", kann mit dem aktuellen Kandidaten gesprochen werden. Selbstverständlich müssen die Textauszüge, die Bewertungsraster und Prüfungspläne vorher ausgedruckt werden, damit auf dem kleinen Bildschirm kein Chaos herrscht.
Die restlichen Schüler*innen führten von 14 Uhr bis 16 Uhr einen Auftrag zum Materialgestützten Schreiben aus. Auf dem Laptop oben rechts war WhatsApp Web offen und so konnte ich als LP schauen, ob wenigstens über diesen (vielleicht stummen?) Kanal keine "Zusammenarbeit" stattfand. Zoom ist übrigens eine tolle Alternative dazu! Am vergangenen Dienstagnachmittag hielten wir für die Prüfungsvorbereitung jeweils in Vierergruppen Whereby-Konferenzen ab, welche gesamthaft von 13.15 bis 15.30 Uhr dauerten. Die zweite Gruppe erstellte unaufgefordert ein offenes Google-Dokument, auf welchem diese die gestellten Fragen und erhaltenen Antworten festhielt.
Zur Aufmunterung gab es diesen Beitrag in den Freiburger Nachrichten. Vielleicht ist dies ein Plädoyer dafür, dass nach der Corona-Krise viele Unternehmen vermehrt auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf setzen, obwohl natürlich klar ist, dass die Kinder bei Home Office anderweitig betreut werden müssen oder dass sie ab einem gewissen Alter verstehen müssen, dass das Büro der Eltern für einen Moment tabu ist. Auch hoffe ich, dass viele Lehrpersonen einen riesigen Zuwachs im Umgang mit digitalem Unterricht erfahren können und diesen gewinnbringend im eigenen Unterricht einsetzen werden. Vielleicht werden auch die Zusammenarbeit und der Austausch untereinander etwas besser werden? Das folgende Wiki der PH Schwyz ist nicht nur sehr hilfreich, sondern kann ein Beispiel für Zusammenarbeit und Kreativität sein. Sehr empfehlenswert sind auch die Tutorials von Philipe Wampfler. Besten Dank für die tollen Hinweise! Anbei folgt ein interessanter Beitrag aus der Süddeutschen Zeitung, "Rektor Skinner" und "Professor McConagall" inklusive.
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Dezember 2022
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