Schulen würden gleichgeschaltet wie Flughäfen und so protestieren 470 Lehrer in der Nordwestschweiz gegen standardisierte Maturitätsprüfungen, weil diese Lehrerkollegen einen Bildungsabbau befürchten (TA vom 19.11.12).
Wie gewohnt, lassen Kommentare nicht lange auf sich warten. Hier wieder meine Favoriten; auch für meine 2. Klasse gedacht, die letzte Woche ihre Argumentations-Prüfungen geschrieben hat: 1) "Dies zeigt für mich auf, wie weltfremd die Lehrer sind. Will ein Kind heute eine Lehre mache, muss es standartisierte Tests machen, weil die Lehrmeister um die Unterschiede der Schulen und dren Qualität wissen. Will man aber eine Vereinheitlichung für den Studiumsübertritt, sind die ach so elitären Gimi-Lehrer gegen eine Vereinheitlichung." Vielleicht, weil Leistungsmessung nicht so objektiv ist, wie man meint? Vielleicht, weil das Gymnasium keine solchen wirtschaftlichen Massstäbe kennt und andere Bildungsaufträge hat? Ich und ach so elitär? Da kennt dieser Mann mich aber schlecht... 2) "Endlich. Die Leistung soll bei allen in der ganzen Schweiz gleich gemessen werden. Ansonsten stinkt die Bewertung. Ein schlechter Schüler in einer Klasse noch schlechterer Schüler wird heute zu einem guten Schüler. Der gute Schüler in einer Klasse mit besseren Schülern zu einem schlechten Schüler. Das ist einer der vielen Gründe, wieso Föderalismus in einem so kleinen Land nur schadet." Jeder weiss, dass Noten so aussagekräftig sind, dass Input und Output mit diesen genau bestimmt werden können. Und wer arbeitet noch mit Sozialnormen? 3) "(...) es ist zwingend notwendig, dass gewisse Standards eingehalten werden. Ich arbeite in diesem Bereich und finde es erschreckend, wie unterschiedlich nur schon das Niveau bei verschiednenen Lehrern einer Schule sein kann. Von den Unterschieden zwischen den einzelnen Schulen oder von den Kantonen will ich gar nicht sprechen." Ja, hier kann ich beipflichten. Die Frage ist, ob nur standardisierte Teste hier Abhilfe schaffen können oder nicht vielmehr möglichst objektive Schüler(innen)-Feedbacks und/oder externe Experten-Evaluationen... 4) "Die Vereinheitlichung der Maturprüfungen wird nicht nur zu einer Senkung des Niveaus aller Maturanden führen, sondern auch zu einer Didaktik und Methodik, die nur noch "Teaching to the Test" ermöglicht." Denke ich auch, und wo findet man da noch genügend Zeit für Schülerprojekte und den nötigen Freiraum, in dem unsere SchülerInnen frei, kreativ und ohne meine Anleitung denken lernen? 5) "Die Lehrer haben nur Angst. mit standardisierten Prüfungen werden aus Sie geprüft. Bis anhin konnten sich unfähige Lehrer verstecken. Nun muss den Schüler alles beigebracht werden. Ich hatte 2 solche Lehrer, denen egal war wie viel wir am Ende konnten. Das wir da nichts konnten, viel gar nicht auf. Die haben an der Maturitätsprüfung nur unser spärliches Wissen abgefragt." Sind hier standardisierte Prüfungen das einzig relevante Mittel? 6) "Jeder Maturand soll dieselbe schriftliche Prüfung wie seine Mitschüler im Schulhaus bekommen." Das ist die einzige zukunftsfähige Ansatz, denn er fördert die Teamarbeit, nimmt der einzelnen Lehrperson Arbeit ab und ist den Schülerinnen und Schülern gegenüber fair. Im Moment herrscht noch Einzelkämpfertum. Man will sich nicht in die Karten blicken lassen, weil man Angst vor Kritik hat." Der Gedanke an die Gleichheit verdient es, gewürdigt zu werden. Fortsetzung folgt sicher...
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Nr. 4: Das Buch für eine Deutschlektion nicht (genau) gelesen
1) Meine Freundin/Mutter, mein Vater/Bruder/Freund hat es in die Ferien mitgenommen, weil er/sie Interesse am Buch bekundet hat. 2) Ich habe es der Kollegin/dem Kollegen ausgeliehen. Ein mögliches Bekenntnis zum Lehrerdasein
Nr. 9: Sie können oft vom Wissen der SchülerInnen profitieren und bleiben so in einigen Fragen (Musik, Literatur, Internet, Medien allgemein, Sport, Film und Kino etc.) immer auf dem Laufenden und können sogar den eigenen Horizont erweitern. |
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Dezember 2022
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