Pünktlich zum Jahresende kommt (neben all den Jahresrückblicken und den Bestenlisten) auch der Vorausblick auf das nächste Jahr. Zu den unzähligen Wunschbrunnen und Orakeln soll sich auch meine Liste gesellen:
1. Ein bisschen weniger Internet und ein bisschen mehr eigene Gedanken der SchülerInnen... 2. Alle Schreibhefte werden so seriös geführt und bearbeitet und pünktlich abgegeben wie die Facebook-Postings und -Fotos der KollegInnen kommentiert werden. 3. Im Herbst verfolgen wieder solche aufgestellten Klassen meinen Unterricht wie in diesem Schuljahr. Schön wäre es, eine oder zwei Musikklassen mehr haben zu dürfen. 4. Der Stoff-Jahresplan kann abgearbeitet werden und es finden sich keine offenen Punkte mehr darauf. 5. Mein Blog wird endlich kritisch gelesen und kommentiert. 6. SchülerInnen tragen zur Burnout-Prävention der Lehrperson bei. 7. Es finden sich weniger Kommafehler in den Aufsätzen. 8.1. Alle SchülerInnen lernen etwas in meinem Unterricht, auch bleibt dieses nachhaltig haften. 8.2. Die SchülerInnen, die kein Instrument spielen, verfolgen Ihren Weg im Musikunterricht weiter und lassen sich durch das Erlernen von Noten und Akkorden nicht entmutigen. 9. ... oder wenn nicht 1., dann wenigstens eine kritische Auseinandersetzung mit dem Internet. 10. Gute Schullektüren finden und im Unterricht behandeln können. 11. Wunderbare (Musizier-)Lektionen mit meiner Musikklasse verbringen. 12. (Joker für all meine SchülerInnen): bitte mir im Januar 2012 mitteilen. Und zu guter Letzt: Die obigen Wünsche erfüllen sich und machen im Dezember 2012 weiteren Platz...
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Ein mögliches Bekenntnis zum Lehrer-Dasein
Nr. 4: Wenn sich Ihr Umfeld oder die Medien einmal wieder über unmotivierte, ungehobelte, ja gar gewalttätige Jugendliche aufregen ("früher war ja eh alles besser!"), so haben Sie als Lehrer mindestens 20 Gegenbeispiele pro Klasse parat und können über soviel Unkenntnis nur den Kopf schütteln. P.S.: Ich wünsche frohe Festtage, ein gutes Neues Jahr und erholsame Ferien (auch: unterrichtsfreie Zeit genannt)! In der kalten Jahreszeit häufen sich die Anzeigen auf einem bestimmten Bildschirm des Kollegiums. Auch scheinen (proportional dazu) die Gruppen von SchülerInnen zuzunehmen, die sich vor diesem Orakel versammeln. In freudiger Erwartung stehen sie da und verfolgen, wie nach und nach Namen von Lehrpersonen erscheinen oder bereits seit Tagen darauf fungieren. Hier und da lassen sich Freudenschreie hören, dann und wann eher enttäuschte Seufzer; einige nehmen das ganze Schauspiel gelassen und mit einem resignierten Kopfnicken zur Kenntnis.
Hier stellen sich dem unbeteiligten Betrachter selbstverständlich Fragen: Wie kann es sein, dass die Abwesenheits-Tafel wie bei einem Public Viewing eines Weltmeisterschafts-Spiels Leute (nicht unbedingt unterschiedlichen Alters) vereinigt und gemeinsame Emotionen (Trauer wie Freude gleichermassen) heraufbeschwört? Wie kann es sein, dass das gemeinsame Betrachten dort gepflegt wird, wo es keinen Sieger und kein Bier oder ähnliche Getränke gibt? Wie kann es sein, dass die Resultate auf dem besagten Bildschirm gar identitätsstiftend werden? Die Antworten liegen irgendwo verborgen. Statt über die ausgefallenen Lektionen zu gemeinsam jubeln, sollten die SchülerInnen eigentlich dankbar sein, dass sie in einem Land leben, in dem sie günstig eine (gute) Ausbildung erhalten können, die ihnen mitunter von engagierten Lehrpersonen ermöglicht wird. In dem Sinne sollten die Jugendlichen sich über jede Lektion besonders freuen, in der die Lehrperson anwesend ist und die Aspekte, die ein Public Viewing ausmachen, im Unterricht selber suchen: Identitätsstiftung in der Klasse, Emotionen bei der Lektüre eines guten Buches, ausgelöste Lernprozesse und neue Erkenntnisse als Siege und das Bier am Nachmittag nach der Schule im Popu; selbstverständlich sollten bei diesem die dargebotenen Unterrichtsinhalte vertieft werden. P.S.: Fragen der Urheber-Rechte und der Lärmemissionen ab 22 Uhr scheinen sich bei beiden Public Viewings à la csmfr nicht zu stellen, was doch einigermassen ein Aufsteller ist. 1. Vergessenes Material (ebenso Hausaufgaben) 3. Die Blätter sind im Biologiebuch und das ist zuhause.
4. Ich habe den Schlüssel des Schliessfachs verloren. |
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Dezember 2022
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