Aus den Fn vom 22.4.14, von Nikola Stosic
Zu faul zum Protest? Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen.» Aristoteles liefert uns mit diesem Zitat eine zerstörende Kritik der Jugend. Unerträglich? Wir mögen manchmal die Grenzen der Toleranz unserer Mitmenschen etwas überschreiten, doch bleibt dies in einem gesunden Rahmen. Entsetzlich anzusehen? Es lässt sich über Geschmäcker streiten, aber einige von uns haben doch echt frische Frisuren, oder nicht? Doch der schlimmste Kritikpunkt ist dieses vielsagende Adjektiv «unverantwortlich». In den letzten Wochen entstanden hitzige Diskussionen um die Beteiligung Jugendlicher an der Abstimmung zur Masseneinwanderungsinitiative. Der Grossteil der Jugendlichen zwischen 18 und 29 blieb der Urne fern. Wenn man bedenkt, dass diese Zielgruppe gemäss Umfragen die Initiative am deutlichsten ablehnte, dann hätte das knappe Resultat anders ausfallen können. Sind demzufolge Jugendliche von Grund auf unpolitisch und unengagiert? Die Lehrer haben uns am 9. April vorgezeigt, wie man schnell mal rund 2000 Menschen mobilisieren kann und, in diesem Fall gegen die geplanten Sparübungen des Freiburger Staatsrats, lautstark protestieren kann. Rund zwei Wochen vorher protestierten Studenten gegen eine Sache, die ihnen ein Dorn im Auge ist, nämlich gegen das neue Uni-Gesetz. Es kamen sage und schreibe um die 150 Studenten. Es scheint eine regelrechte Politikverdrossenheit und -faulheit bei der Jugend zu herrschen, aber weshalb ist das so? Für die heutige Jugend ist Politik oft etwas Abstraktes und Unangenehmes. Man will schlichtweg keine Zeit damit «verschwenden», da die eige- nen Interessen von Politikern ohnehin nicht vertreten werden. Dass eine ganze Generation Jugendlicher, wie die 68er, auf die Strasse gehen und gesellschaftsverändernde Ziele verfolgen konnte, scheint heute nicht möglich. Wenn man jedoch diese oft erwähnte Generation näher betrachtet, dann sieht man, dass auch damals kaum mehr als fünf Prozent der Jugendlichen auf die Strasse gingen. Die Jugend von heute mag vielleicht nicht mehr so aktiv sein im traditionellen Rahmen von Parteien. Von einer grundlegenden Abneigung, an politischen Diskursen teilzunehmen, kann man jedoch nicht sprechen. Viele intensive (Streit-)Gespräche haben mich dies gelehrt. Für die Jugend muss Politik jedoch handfester sein, als sie das heute ist. Mehr Transparenz mit klaren Zielen bewegt die Jugend. Wir sind bereit, Energie und unsere kostbare Freizeit zu investieren, solange ein klarer Sinn dahinter steht. Die Jugend will handeln, und zwar sofort. Wenn sie das nicht kann, «chillt» sie halt lieber. Cheers.
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Unsere Lehrpersonen sind in der Zeitung und nehmen am ZiG-Projekt teil.
Lehrpersonen haben ja auch ein Privatleben, und wenn sie sich ehrenamtlich engagieren, so tun sie der Gesellschaft auch neben dem Unterricht etwas Gutes. Ausserdem sind hier meine beiden Fächer Deutsch und Musik vereint. Ich wünsche gute Unterhaltung! Nachlese zur Kultur am St. Michel: Als Ehemaliger gratuliere ich "unserem" Schulorchester und wünsche ihm mindestens weitere 175 Jahre Musik.
Das Konzert findet am kommenden Samstag, 17. Mai 2014 in der Uni-Aula statt. Heute die Einladung zum Tag der Kultur am Kollegium St. Michael vom nächsten Samstag, 10. Mai 2014. Um 13 Uhr gehts los. Weitere Informationen finden Sie hier. Aus den Fn vom 24.2.14: Dieser Montag schon wieder
Von Nikola Stosic Montag. Schon wieder. Der 1034ste in Folge. Mal ernsthaft, Montage sind und bleiben einfach nur lästig. Man sitzt früh morgens im Zug oder fährt gerade im Stau zur Arbeit und ein kleiner Seufzer, dieser fast schon lautlose Schrei nach Rettung, kommt aus einem heraus. Die meisten dösen vor sich hin, als hätten sie die vorherige Nacht durchgemacht. Das Leben ist nicht fair. Der Wochenstart ist endlich gekommen, und wir müssen nicht mehr tun, was wir wollen. Montags fällt all die angestaute Arbeit an, die man am Wochenende so unbeschwert vergessen konnte. Wer sich tatsächlich auf den Montag freut, der hatte wahrscheinlich kein schönes Wochenende oder kann sich zu den paar Glücklichen zählen, die an einem Montag freihaben. Es gibt dann doch einige wenige, meiner Meinung nach nicht von dieser Welt, die es schaffen, vor zehn Uhr ganze Gespräche auf die Reihe zu bekommen. Der ganze Rest von uns jedoch, die wir den Montag als das Böse überhaupt erkennen, brauchen erst mal so viel Kaffee, dass wir vor lauter Dehydrierung fast schon zu einem Häufchen Staub zerfallen. Man könnte ja so weit gehen und behaupten, den Montag zu hassen sei ja das Einzige, was uns von den Tieren unterscheide. Wir mögen den Montag nicht, weil man dann halt noch so viel von der Woche vor sich hat. Wenn sich bloss ein Sonntag mal wenigstenshalb so lang anfühlen würde wie ein Montag. Nur halb so lang! Nur wegen des Montags ist es uns unmöglich, den Sonntag in vollen Zügen zu geniessen, da uns der ständige Gedanke an morgen begleitet. Und das Schlimmste am Montag ist, dass er in einer Woche schon wieder da ist. Der Montag ist dieser durchgekaute Kaugummi, der einem an der Fusssohle klebt, den man aber einfach nicht loswerden kann. Eigentlich kann der Montag ja nichts dafür, dass er ausgerechnet am Anfang der Woche steht. Der Dienstag lebt höchstwahrscheinlich in ständiger Angst, dass der Montag plötzlich zu einem Feiertag erklärt werden könnte. Demzufolge sollten wir den Montag nicht bedingungslos zum Staatsfeind Nummer eins erklären. Ist denn nicht alles vor neun Uhr morgens, egal an welchem Tag, Montag? Und wenn der Montag mal wieder zu sehr Montag ist, denkt immer daran: Das beste Mittel gegen schlechte Laune ist, sie mit anderen zu teilen. Und ausserdem liegen bessere Tage vor uns, zum Beispiel der Freitag und der Samstag. Cheers. Fun Fact: Ein Tag auf dem Merkur dauert zirka 4220 Stunden. Also genau so lange wie ein Montag auf der Erde. Sehenswert: Von Halbtags-Jobs, Idioten-Kollegen, Fussabtretern der Nation, Kindern, mit denen sich nicht einmal die Eltern abgeben wollen, Kinderpsychologen für die Lehrer und anderem. ... sowie ein inniges Dankeschön für die grossen Momente und herzliche Gratulation zur gelungenen Aufführung. Weiter so!
Am 26. und 27. März 2014 (Beginn um 20 Uhr in der Aula des Kollegiums St. Michael) führt das Theater der drei Stadtfreiburger Kollegien Gambach, Ste Croix und St. Michael ihr Stück "Metamorphosen" auf.
Aus dem Stückbeschrieb: "Junges Theater Freiburg ist die Theatertruppe der drei deutschsprachigen Gymnasien der Stadt Freiburg. Das diesjährige Stück heisst 'Metamorphosen' und aktualisiert einige der mythologischen Geschichten aus den 'Büchern der Verwandlungen' (Metamorphosen) des römischen Dichters Ovid. Einige der Figuren im Stück sind bekannt: König Midas, Orpheus und Eurydike, Narziss, Phaeton, Eros und Psyche. Andere sind weniger bekannt: Philemon und Baucis, Myrrha, Vertumnus, Halcyone und Ceyx. Im Wesentlichen geht es im Stück um: Gier und Liebe, Verlust und Liebe, Verrat und Liebe, Inzest, Fresssucht, die Entstehung der Welt, die Liebe, die Arroganz der Adoleszenz, das Mistrauen, die Gastfreundlichkeit und die Liebe. Die Inszenierungsarbeiten gehen tüchtig voran und die SchülerInnen freuen sich sehr auf die Aufführungen in der letzten Märzwoche." Für die 3d2 war die Begegnung mit der Theaterautorin Laura de Weck ein fruchtbares und freudiges Ereignis: Der Inspiration, Kreativität und den Lachern waren keine Grenzen gesetzt, als die SchülerInnen einander ihr selbst einstudiertes Ad-hoc-Theater vorspielten. Resultat: Eine misslungene Hochzeit mit einem Kriminalfall, unehelichen Kindern, zu tröstenden Ex-Frauen und einem bedingten Happy End. Wir bedanken uns herzlich bei Laura de Weck für den Besuch und die aufregenden Einblicke ins Theaterschaffen. Die Rechte der Fotos liegen bei Jonathan Progin.
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Dezember 2022
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