Aus den FN vom 2.12.13: Wie aus einem Augenblick mehr wird
«Spotted Université de Fribourg» rettet Studenten vor schlaflosen Nächten. Von Nikola Stosic Wer kennt das nicht? Man flaniert, ohne sich gross was dabei zu denken, durch die Gänge der Uni, und plötzlich kreuzt man die Blicke mit dieser einen Person. Man errötet, kann die Mundwinkel nicht davon abhalten, in die Höhe zu schnellen, schaut verschämt zu Boden, irgendwie versucht man einigermassen cool zu wirken und dann plötzlich … ist der Augenblick vorbei. Oder man befindet sich an dieser Party, von der alle gesagt hatten, sie sei die Party des Jahres. Man bewegt sich mit dem Rhythmus und nippt langsam an seinem Bier. Dann wendet sich die Party doch noch zum Guten. Das Gespräch mit ihr/ihm ist ganz spontan entstanden. Man weiss gar nicht genau, über was man eigentlich redet, aber das ist auch vollkommen egal. Nach einer Weile und weiterem vorsichtig genippten Bier verlässt man dann die Party und muss geschockt feststellen, dass man vergessen hat, nach der Telefonnummer der/des Unbekannten zu fragen. Schlaflos Es sind solche kleine Begegnungen, die uns danach den Schlaf rauben, weil wir den Moment nicht vollkommen ausgenutzt haben. Doch die Studenten Freiburgs können sich glücklich schätzen. Einige Mitstudenten haben den schlaflosen Nächten den Kampf angesagt und mithilfe von Facebook eine Plattform gegründet, die es all den hoffnungslosen Romantikern da draussen erlaubt, diese eine Person zu finden. Das Ganze heisst «Spotted Université de Fribourg» und gibt jedem Studenten die Möglichkeit, eine anonyme Nachricht auf der Pinnwand der Site zu hinterlassen. Wenn man Glück hat, liest die bestimmte Person den Eintrag und aus diesem zu kurzen Augenblick kann schnell mehr werden. Die Idee ist nicht in Freiburg entstanden. Mehrere Unis in der Schweiz haben bereits eine solche Site eröffnet. Es sind meist charmante kleine Gedichte, die mal mehr, mal weniger seriös sind. Der Kreativität ist dabei keine Grenze gesetzt, wie zum Beispiel bei diesem Rechtsstudenten: «Jus im zweiten Jahr Strahlend schön, goldnes Haar Fleissig, stets am Arbeiten Ansporn, zu Höchstleistungen verleiten … … Spricht drei Sprachen als wär’s normal, für sie hätt ich Troja auch abgerissen. Ein Herz so sanft, Ehrgeiz aus Stahl Hätt mich für sie selbst verrissen … … Ein H fehlt und der Vergleich wär final Für sie segelten Flotten übers Meer Für sie hebt auch ich aus ein Heer Es raubt mir die Sinne, für den Verstand fatal … … Schreib mir und ich bin dein für immer. Schreib mir schnell, für mich wird’s schlimmer. Hoffe, dass es mir gelingt Schreib mir jetzt, mein Herz zerspringt» Ob die Einträge Erfolg haben, weiss man nicht. Sie sind es jedenfalls wert, gelesen zu werden. Vielleicht können sie auch Ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Cheers https://www.facebook.com/UNIFRspotted?fref=ts
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Ein Freiburger Gymnasiast kostet den Staat Freiburg gut 4000 Franken weniger als im Schweizer Durchschnitt. Die Gretchenfrage: Ob die betreffenden Politiker, die in Bälde eine zweite Tranche Sparmassnahmen, welche direkt den Unterricht betreffen, diesen Artikel wohl gelesen haben und sich von diesem inspirieren lassen?
Vorschau auf den Freitag, 14. und Samstag, 15. Februar 2014, jeweils um 20 Uhr:
"Espace Schengen" im Nuithonie. Wärmstens zu empfehlen! Die timeline der linguista Sprachschule gibt einen kurzweiligen Überblick über Entwicklungen der deutschen Sprache. Unbedingt rein schauen! Heute eine Kolumne von Nikola Stosic in den FN vom 7.10.13:
Aller Anfang ist leicht! Wie um Himmels Willen kann ich schon dermassen hinterher sein mit dem Stoff? Wie soll ich denn diesen Stundenplan auf die Reihe bekommen? Wo ist bloss dieser Raum? Am besten breche ich einfach ab und eröffne eine Strandbar in Brasilien!» Zwei Wochen im neuen Studienjahr, für viele wie mich das erste, und schon verzweifelt man an den kleinen Dingen. Die anfängliche Euphorie ist wie vom Winde verweht, und der Studentenalltag hat begonnen. Die dreijährige Jagd nach den wertvollen Credits ist eröffnet. Jetzt geht es darum, endlich diesen Stundenplan zusammenzustellen. Es kommt einem vor, als würde man derweilen mehr Zeit damit verschwenden, sich durch das Labyrinth namens Vorlesungsverzeichnis zu wühlen, als tatsächlich etwas für die Uni zu tun. Wenn man dies einmal geschafft hat, wird es Zeit, sich höhere Bildung einzutrichtern. Die Freude und Motivation wird akut zerstört, wenn man im Internet das fünfzigseitige Skript findet, geschrieben in der kleinstmöglichen Schrift, die vom menschlichen Auge noch erkannt werden kann, und welches auf den nächsten Tag gelesen werden muss. Wenn man dann alles gelesen hat und durch die Hallen der Universität schlendert, um dann einen vollen Hörsaal ohne einen einzigen leeren Platz vorfindet … Doch all dies ist vergessen, wenn die Vorlesung einmal beginnt. Ich könnte den ganzen Tag Freudentänze vorführen, was leider nicht mit meinem Stundenplan vereinbar ist, weil ich nie wieder den Abstand windschiefer Geraden bestimmen muss oder wie viele Elektronen sich in welcher Schale eines Atoms befinden. Man muss nicht mehr wie im Collège ungeliebte Fächer besuchen, sondern kann selber bestimmen, womit man die Zeit verbringen will, bis das Wochenende endlich wieder da ist. Das ist Freiheit. Und ich meinerseits habe es nicht eilig, diese Freiheit aus den Händen zu geben, obschon auch jede Menge Verantwortung dazugehört. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, sich an diese neue Zeit zu gewöhnen, hoffe ich, dass allmählich die Ruhe des Alltags eintreffen wird. Da hilft es auch schon mal, wenn die Uni erst nach Mittag beginnt (Balsam für die Seele). Der Studienanfang ist mit einer frischen Beziehung zu vergleichen. Nach den ersten Wochen ist die rosarote Brille verschwunden, und man betrachtet die ganze Sache bereits nüchterner. Doch von Tag zu Tag lernt man sich besser kennen und verliebt sich ein Stück weiter. Und wenn ich jetzt noch in den Rumantsch-Kurs reinkomme, wird das Semester super. Cheers. Als Germanist muss man ja auch einmal über den Tellerrand hinausschauen: Queen meets Big Bang Theory meets Quantenphysik? Gute Unterhaltung! "Ein Lehrer packt ein!" zum Ferienende Falls Sie am 10. März 2013 um 17 Uhr noch nichts Besonderes vorhaben sollten... (Tickets gibt es hier)
«Ahab» ist eine Musik-Theaterproduktion zwischen der Musikgesellschaft Giffers-Tentlingen und dem Talman Ensemble. Die Musik-Theater-Produktion «Ahab» erzählt die Geschichte eines Walfängerschiffes, welches ausläuft, um Wale zu jagen. Kapitän des Schiffes ist der exzentrische Ahab, der es sich zum Lebensziel gemacht hat, den weissen Wal «Moby Dick» zur Strecke zu bringen. Bereits zwei Mal ist er diesem Ungetüm begegnet und beide Male hat der weisse Wal seine Spuren an Ahab hinterlassen. Von der Besessenheit und dem Wahn, den Ahab treibt, kann sich niemand von der Crew entziehen und so schliesst der Kapitän mit der Mannschaft einen Pakt, Moby Dick auf Tod und Verderben zu finden und zu töten. Im TA vom 28.12.12 fanden sich gleich zwei Fussballer, die mit ihrem Namen zur Erweiterung des Wortschatzes beigetragen haben:
"Den Pepe machen" bedeute unter spanischen Hobbykickern ein Synonym für "aggressives, ungestümes Foulen, für Blutgrätschen und Nachtreten und Tätlichkeiten auf dem Fussballplatz". Bedeutend besser kommt Zlatan Ibrahimovic weg, und so fand das "Zlatanieren" im Jahr 2012 sogar den Weg in das schwedische Wörterbuch. Die Bedeutung des Begriffs liegt dabei auf "stark dominieren." Auch wenn solcher Usus vielleicht seltsam anmuten mag, so kann darüber hinweg getröstet werden, weil "Messi-as" immerhin seit bald 2000 Jahren in unserem Sprachgebrauch vorkommt... Im folgenden Dossier des Tagesanzeigers vom 29.12.12 lohnt es sich zu stöbern, falls neben dem obligatorischen Schreiben von MMS, SMS, Whatsapp zum Jahresende noch Zeit bleibt:
Welche(s) Album/Buch/Film/Serie aus dem Jahre 2012 bleibt in den Köpfen haften? Welche dieser Medien sollen nachgeschaut, nachgehört und nachgelesen werden? Befinden sich evtl. gar Schullektüren darunter? |
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