Lehrpersonen haben ja auch ein Privatleben, und wenn sie sich ehrenamtlich engagieren, so tun sie der Gesellschaft auch neben dem Unterricht etwas Gutes. Ausserdem sind hier meine beiden Fächer Deutsch und Musik vereint. Ich wünsche gute Unterhaltung!
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Heute die Einladung zum Tag der Kultur am Kollegium St. Michael vom nächsten Samstag, 10. Mai 2014. Um 13 Uhr gehts los. Weitere Informationen finden Sie hier. Sehenswert: Von Halbtags-Jobs, Idioten-Kollegen, Fussabtretern der Nation, Kindern, mit denen sich nicht einmal die Eltern abgeben wollen, Kinderpsychologen für die Lehrer und anderem. Ein Freiburger Gymnasiast kostet den Staat Freiburg gut 4000 Franken weniger als im Schweizer Durchschnitt. Die Gretchenfrage: Ob die betreffenden Politiker, die in Bälde eine zweite Tranche Sparmassnahmen, welche direkt den Unterricht betreffen, diesen Artikel wohl gelesen haben und sich von diesem inspirieren lassen?
Allen (angehenden) Lehrer(innen) kann der folgende Artikel aus der Süddeutschen Zeitung vom 17.10.13 empfohlen werden; dies, damit diese überprüfen können, ob sie das Potenzial zum Beruf haben.
"479 Studenten haben sich im Wintersemester in Passau für ein Lehramtsstudium eingeschrieben, 75 von ihnen haben sich freiwillig für den Parcours gemeldet. Getestet wird, ob die Bewerber von ihrer Persönlichkeit her das Potenzial haben, gute Lehrer zu werden. Dazu gehören fünf Grundeigenschaften, sagt Lehrstuhlinhaber Norbert Seibert, der den Test entwickelt hat: Extraversion, Neugier, Gewissenhaftigkeit, Offenheit sowie "geringer Neurotizismus", anders ausgedrückt, starke Nerven. "Bis zu 40 Prozent der Lehrer sind für diesen Beruf eigentlich ungeeignet", sagt Seibert. Das sei sowohl für die betroffenen Lehrer als auch für ihre Schüler fatal." Sind wirklich aufgrund dieser 5 Grundeigenschaften 40 Prozent der Lehrer für den Beruf ungeeignet, so müsste eine (erneute) Diskussion über das Lehrerbild und die Lehrerbildung eröffnet werden. Bis dahin aber: gute und erholsame Herbstferien! 6. Eigenschaft: Trotz Gewissenhaftigkeit von der Schule abschalten können Zum Lesen, Geniessen (?) und Mit- und Weiterdenken; die Klasse 3d2 (13/14) hat die besten Literatur-Zitate aus Horvaths "Jugend ohne Gott" gekürt:
"Das steht doch bereits in der Bibel, dass alle Menschen Menschen sind." "Es wird immer Werte geben, von denen einige Leute mehr haben werden als alle übrigen zusammen. Mehr Sterne am Kragen, mehr Streifen am Ärmel, mehr Orden auf der Brust, sichtbar oder unsichtbar, denn arm und reich wird es immer geben, genau wie dumm und gescheit." "Sie hassen mich. Sie möchten mich ruinieren, meine Existenz und alles, nur weil sie es vertragen können, dass ein Aussenseiter auch ein Mensch ist. Ihr seid keine Menschen, nein." "Schwarze sind auch Menschen" "Die Männer sind verrückt geworden, und die, die nicht verrückt geworden sind, denen fehlt der Mut, die tobenden Irrsinnigen in die Zwangsjacken zu stecken." "Ich wollte uns alle retten, aber wir waren bereits ertrunken. In dem ewigen Meer der Schuld." "Jaja, nur selten wird einer heilig, der niemals unheilig, nur selten einer weise, der nie dumm gewesen ist." "Wie ein Raubvogel zieht die Schuld ihre Kreise. Sie packt uns rasch." "Für eure Generation war das Weib keine Heilige mehr." "Im Mondlicht drehten sich die Paare. Die Feigheit mit der Tugend, die Lüge mit der Gerechtigkeit, die Erbärmlichkeit mit der Kraft, die Tücke mit dem Mut. Nur die Vernunft tanzte nicht mit." "Wenn der Mensch keine Angst vor dem Sterben hat, wird ihm das Leben leichter." "Nein, das sind keine Fische, das ist kein Hohn, das ist Hass. Und hinter diesem Hass sitzt die Trauer in den finsteren Zimmern." "Jeder, der mein Kästchen anrührt, stribt." "Wir sind alle verseucht, Freund und Feind. Unsere Seelen sind voller schwarzer Beulen, bald werden sie sterben." "Ich bin zwar nur ein Amateurastrolog, aber die Erde dreht sich in das Zeitalter der Fische hinein. Da wird die Seele der Menschen unbeweglich wie das Antlitz eines Fisches." "Das Unglück der heutigen Jugend ist, dass sie keine korrekte Pubertät mehr hat." Zur Abschreckung: "Morgen werden wird schiessen!" "Gott ist das Schrecklichste auf der Welt." Ein mögliches Bekenntnis zum Lehrerdasein
Nr. 10: Sie können nicht nur mit jemandem über Literatur sprechen, sondern auch Prüfungen über den besprochenen Stoff schreiben lassen. Die guten Prüfungen zu korrigieren macht sogar Spass. So, die ereignisreiche Studienreise nach Prag ist zu Ende und entgegen einer breiten Volksmeinung stammt das obige Foto nicht aus meinen aktuellen Ferien (oder der so genannten "unterrichtsfreien Zeit"), sondern von der Seite kimmich.net.
Meine Osterferien sehen in diesem Jahr folgendermassen aus: Die Korrektur von 24 Probe-Maturaaufsätzen habe ich bereits hinter mich gebracht (gut ist, dass die meisten meiner Viertklässler für die Maturaprüfungen bereit sind!), nun bin ich an der 9. Lesemappe zum Thema "Junge Erzähler(innen) um 2000": Der Grossteil dieser Arbeiten bereiten dem geneigten Lehrer Vergnügen, weil sich fast alle SchülerInnen ins Zeug gelegt haben und sehr bemüht waren, gute Resultate zu erzielen. Ich bin jedenfalls zuversichtlich, hier zwei bis drei Musterbeispiele ablegen zu können. Wenn diese 24 alle benotet sind, so folgen noch 5 produktive Maturaarbeiten, bevor es dann wieder ans Vorbereiten für nächste Woche geht. Wohl gemerkt: Ich beklage mich nicht, sondern verweise lediglich auf meinen reichen Ferienalltag jenseits eines sonnigen Strands inklusive leichter Lektüre. Und ausserdem: 4 Tage Kulturstadt Wien in der ersten Ferienwoche sind auch nicht zu verachten... Wie bereichernd Literatur für den Lehrer- und Schüleralltag sein kann, soll an heutigem Blick auf nächste Woche gezeigt werden:
Die Schüler der 2ten können noch an ihren Lesemappen zur Thematik "Eine Generation junger Erzähler(innen) um 2000" arbeiten. Erfahrungsgemäss lernen sie viel dabei, auch können sich die Resultate wahrlich sehen lassen. Die 4ten dürfen sich mit "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" und Brechts Vorstellungen vom epischen Theater beschäftigen. Des weiteren können durch die Thematik der Oper Aktualitätsbezüge hergestellt werden. Bei den 3ten sind die Vorbereitungen für die Studienreise nach Prag in vollem Gange: Mit Perutz' "Nachts unter der steinernen Brücke", Kafkas "In der Strafkolonie", Rilkes frühen Prager Gedichtbänden und Kischs wunderbaren frühen Reportagen wird hier ein breites Spektrum abgedeckt, die in Prag vor allem auf produktiven Boden treffen werden: Besuch des Kafka-Museums, (nächtliche) Lesungen an Schauplätzen, Verfassen eigener Stimmungslyrik, Verfassen eigener Reportagen. Die Resultate werden sowohl am Ende des Tages wie auch nach den Osterferien im Unterricht vorgestellt und weiter vertieft werden. Und da sage noch jemand, Literatur sei nicht abwechslungsreich und alltagsbezogen... |
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Dezember 2022
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