Heute eine Kolumne von Nikola Stosic in den FN vom 7.10.13:
Aller Anfang ist leicht! Wie um Himmels Willen kann ich schon dermassen hinterher sein mit dem Stoff? Wie soll ich denn diesen Stundenplan auf die Reihe bekommen? Wo ist bloss dieser Raum? Am besten breche ich einfach ab und eröffne eine Strandbar in Brasilien!» Zwei Wochen im neuen Studienjahr, für viele wie mich das erste, und schon verzweifelt man an den kleinen Dingen. Die anfängliche Euphorie ist wie vom Winde verweht, und der Studentenalltag hat begonnen. Die dreijährige Jagd nach den wertvollen Credits ist eröffnet. Jetzt geht es darum, endlich diesen Stundenplan zusammenzustellen. Es kommt einem vor, als würde man derweilen mehr Zeit damit verschwenden, sich durch das Labyrinth namens Vorlesungsverzeichnis zu wühlen, als tatsächlich etwas für die Uni zu tun. Wenn man dies einmal geschafft hat, wird es Zeit, sich höhere Bildung einzutrichtern. Die Freude und Motivation wird akut zerstört, wenn man im Internet das fünfzigseitige Skript findet, geschrieben in der kleinstmöglichen Schrift, die vom menschlichen Auge noch erkannt werden kann, und welches auf den nächsten Tag gelesen werden muss. Wenn man dann alles gelesen hat und durch die Hallen der Universität schlendert, um dann einen vollen Hörsaal ohne einen einzigen leeren Platz vorfindet … Doch all dies ist vergessen, wenn die Vorlesung einmal beginnt. Ich könnte den ganzen Tag Freudentänze vorführen, was leider nicht mit meinem Stundenplan vereinbar ist, weil ich nie wieder den Abstand windschiefer Geraden bestimmen muss oder wie viele Elektronen sich in welcher Schale eines Atoms befinden. Man muss nicht mehr wie im Collège ungeliebte Fächer besuchen, sondern kann selber bestimmen, womit man die Zeit verbringen will, bis das Wochenende endlich wieder da ist. Das ist Freiheit. Und ich meinerseits habe es nicht eilig, diese Freiheit aus den Händen zu geben, obschon auch jede Menge Verantwortung dazugehört. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, sich an diese neue Zeit zu gewöhnen, hoffe ich, dass allmählich die Ruhe des Alltags eintreffen wird. Da hilft es auch schon mal, wenn die Uni erst nach Mittag beginnt (Balsam für die Seele). Der Studienanfang ist mit einer frischen Beziehung zu vergleichen. Nach den ersten Wochen ist die rosarote Brille verschwunden, und man betrachtet die ganze Sache bereits nüchterner. Doch von Tag zu Tag lernt man sich besser kennen und verliebt sich ein Stück weiter. Und wenn ich jetzt noch in den Rumantsch-Kurs reinkomme, wird das Semester super. Cheers.
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Dieser Post bildet das vorläufige Ende der Serie. Schön zu sehen ist, dass die Ausreden sich entweder wiederholen (seltener) oder ganz ausbleiben, was eine gewisse seriöse Arbeitsweise der Schüler(innen) offenbart.
Mit bestem Dank dafür! Nr. 4: Das Buch für eine Deutschlektion nicht (genau) gelesen 5) Der Text ist sehr schwierig zu verstehen. 6) Ich habe das Buch bei meinem Freund vergessen. 7) Ich habe das Buch schon mal gelesen und kenne den Inhalt bereits. Nr. 4: Das Buch für eine Deutschlektion nicht (genau) gelesen
3) Ich habe das falsche Buch gekauft. 4) Ich habe das falsche Buch gelesen. Nr. 4: Das Buch für eine Deutschlektion nicht (genau) gelesen
1) Meine Freundin/Mutter, mein Vater/Bruder/Freund hat es in die Ferien mitgenommen, weil er/sie Interesse am Buch bekundet hat. 2) Ich habe es der Kollegin/dem Kollegen ausgeliehen. Nr. 3: zu kurz geratene Texte
1) Ich hatte Fingerschmerzen 2) Ich hatte keine Zeit, den Auftrag gewissenhaft zu erledigen 3) Braucht man so etwas wie einen Entwurf? Nr. 2: zu spät in den Unterricht kommen:
7. Ich komme vom Schwimmen/Zeichnen/Geografie. 8. Es ist mir egal, wenn ich zu spät in den Unterricht komme. 9. Der Bus/Zug hat sich verfahren. Nr. 2: Zu spät in den Unterricht kommen:
5. Ich hatte viel zuwenig Zeit zum Essen. 6. Ich habe draussen die Sonne geniessen müssen. Nr. 2: Zu spät in den Unterricht kommen:
3. Ich habe zuhause die Zeit vergessen. 4. Wir wurden von Werbern, Stimmenfängern, Aktivisten etc. aufgehalten. Nr. 7: Bei ersten Anzeichen, dass man in einem Restaurant möglicherweise abgezockt werden könnte, sollte dieses schleunigst verlassen werden.
Nr. 8: Der Preis des Taxis ist immer VOR der Fahrt auszuhandeln. Nr. 9: Das Geldwechseln bei fliegenden Händlern ist tunlichst zu unterlassen. Nr. 10: Positiv eingestellte Klassen bringt nichts aus der Ruhe. Nr. 11: Der Weckdienst sollte morgens immer funktionieren. Bitte hier zuverlässige SchülerInnen damit betrauen! Nr. 12: Die Rauchverbots-Schilder an öffentlichen Plätzen sollten von allen SchülerInnen immer gut gelesen werden. Nr. 1: Sollten kurzfristigerweise Flüge ausfallen, so gilt es Ruhe zu bewahren und nicht in Panik zu verfallen.
Nr. 2: Dies gilt ebenso, wenn man per Taxi anschliessend 25 Personen von Basel nach Zürich bringen muss. Nr. 3: Auch, wenn ein Gepäckstück nicht ankommt (An- und Rückreise!) und Nr. 4: wenn die Polizei in der Unterkunft eine Razzia macht, weil Verdacht auf unerlaubt angestellte Arbeitskräfte besteht. Nr. 5: Selbstverständlich schliesslich, wenn das Treppenhaus voller Blut ist, das aus einem Nachbarzimmer stammt, welches von Einheimischen belegt ist. Nr. 6: Wo Mozart drauf steht, ist nicht immer Mozart drin. Hier vor dem Kauf der Karten bitte das spielende Ensemble überprüfen! |
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Dezember 2022
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